Erster Großer Faschingszug in Wien am Faschingsonntag, dem 19. Februar 1939 unte…

Erster Großer Faschingszug in Wien am Faschingsonntag, dem 19. Februar 1939 unte

Wien – Landeskunde Erster Großer Faschingszug in Wien am Faschingsonntag, dem 19. Februar 1939 unter der Devise von A bis z. Offizielles Programm. 31 Seiten, illustriert.

Faschingsumzüge in Wien konnten zwar in ein paar Randbezirken auf eine gewisse Tradition zurückblicken, wurden aber 1939, nach dem Anschluss als Aufnahme Österreichs in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft inszeniert. Die künstlerische Oberleitung hatten Remigius Geyling, Franz Wilfert und Oswald Roux über. Die nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ veranstaltete im Februar in sämtlichen Wiener Kreisen Faschingsumzüge und Faschingsveranstaltungen, um den Wienern und Wienerinnen wieder ein „befreites Lachen“ zu bescheren. Bei diesen Veranstaltungen wurde gegen Juden gehetzt und Politiker aus dem Ständestaat verhöhnt.
Beim großen Künstler-Faschingsumzug am 19. Februar 1939 wollte man an die Umzugstradition von Hans Makart anknüpfen und beauftragte Wiener Künstler mit der Gestaltung des Faschingsumzuges. Neben Ermahnungen, nicht zu „meckern und zu raunzen“ und das neue Regime nicht zu kritisieren, gab es disziplinierende Verweise auf die neue Verkehrsordnung, an die man sich zu halten habe.
Einmalig im damaligen Wiener Karneval war die Darstellung des Gauleiters Josef Bürckel als „Maria Theresiendenkmal in neuer Form“. Nur in Wien wurde ein hochrangiger nationalsozialistischer Politiker im Fasching auf diese Art und Weise verhöhnt. Nicht Ansätze zum Widerstand, sondern parteiinterne Querelen dürften für diese Form Anlass gewesen sein.

EUR 18,-- 

Faschingsumzug
Faschingsumzug